Unverhofft kommt oft, und es ergab sich am Wochenende, dass ein weiterer Fluglehrer für heute ein Zeitfenster für eine Flugstunde frei hatte – also buchte ich.
Martin ist für mich kein Unbekannter, denn ich kannte ihn schon von der Funkausbildung und den Theoriestunden her, und man läuft sich bisweilen auch so über den Weg. Als Fluglehrer für die Praxis war es heute aber eine Premiere für uns.
Auf dem Zettel stand sowohl ein wenig Airwork, als auch ein paar Platzrunden, und so startete ich über die Piste 24, um in einer Rechtskurve in Richtung Norden abzubiegen und den Pflichtmeldepunkt W (sprich: Whisky) aus der Dortmunder Kontrollzone auszufliegen.
Das spannendste daran war für mich: Bekomme ich den Flugfunk diesmal wirklich fehlerfrei hin? Denn Martin ist ja nicht nur Fluglehrer, sondern im Hauptberuf auch Fluglotse – da fällt jeder noch so kleine Fehler auf, und diese Blöße wollte ich mir noch geben! Um es kurz zu machen: Alles war okay, es gab diesbezüglich keine Beanstandungen, auch Verlängerungen des Gegenanflugs, Meldung von Sichtungen anderer Flugzeuge etc. waren in Ordnung.
Nachdem wir auf 2500 ft. gestiegen waren und Schloss Cappenberg überflogen hatten begannen wir mit unseren Übungen: Vollkreise links und rechts, Langsamflug mit 75 ktas, sinken und steigen mit dieser Geschwindigkeit, Vollkreise mit dieser Geschwindigkeit. Martin hielt mich dazu an, das Seitenruder mehr zu benutzen, denn ich neige dazu nur mit den Querrudern zu steuern – was aufgrund des negativen Wendemoments zu einem gewissen Schaukeln des Flugzeugs führt. Zum Schluss der Flugstunde bekam ich das auch langsam in meinen Kopf… und es fliegt sich auch deutlich besser so!
Der zweite Teil der Flugstunde sollte aus Platzrunden bestehen. Über den Pflichtmeldepunkt N (sprich: November) durften wir wieder in die Kontrollzone einfliegen und in den rechten Queranflug zur Piste 24 gehen.
Und nun nahm das Elend seinen Lauf: Die ersten beiden Landungen gelangen mir (nett umschrieben) suboptimal…. ich fing die Maschine viel zu früh ab, dementsprechend hart setzte die Cessna auf (was mir ehrlich leid tat!). Die folgenden Landungen gelangen deutlich besser, aber solch einen Mist habe ich schon länger nicht mehr zusammengestoppelt… Martin versuchte zwar im Debriefing tröstende Worte zu finden, dennoch ärgert mich das doch sehr. Unnötige Fehler eben!
Die Durchstart-Übung gelang ganz gut, auch wenn ich die Klappen wieder etwas zu weit eingefahren hatte (auch da muss ich besser drauf achten!), das darauf folgende Landen und Starten ohne Klappen war hingegen recht gut, und auch die Abschlusslandung stimmte. Insgesamt mal wieder eine lehrreiche Stunde für mich, die mir aber auch zeigte, dass sich noch eine Menge Luft nach oben ist – auch im übertragenen Sinne.