Also, wenn es nach mir gegangen wäre und ich hätte alleine fliegen sollen: Ich hätte verweigert. No way.

So aber wusste ich Fluglehrer Sven B. neben mir, mit über 2400 Landungen und als Berufspilot wohl gut genug gewappnet, mit dem „lauen Lüftchen“ umzugehen.
Der Wind stand im 90-Grad-Winkel auf der Bahn, was schon beim Start großen Spaß versprach, was auch gehalten wurde. Die N1138Y war wie ein scheuendes Pferd und mehr ein Spielball der Elemente als ein kontrolliertes Luftfahrzeug, jedenfalls für einen Rookie wie mich. Und so war ich froh die Unterstützung von Sven zu haben.

Ziel war es, die letzte Einheit der „Familiarization“ mit dem G950 abzuleisten. Und so zeigte die Technik, was sie zu leisten vermag: Der weitere Flug verlief, automatisch in Höhe, Lage und Kurs vom System gemanagt, relativ entspannt.

Als wir, schon auf dem Rückweg, noch einmal in die Nähe eines Regenschauers kam, stieß aber auch der Autopilot an seine Grenzen. Die Böen waren heftig, und man musste doch kräftig eingreifen und das Fluggerät wieder auf Kurs bringen.

Das EFIS zeigte uns Windgeschwindigkeiten von bis zu 42 kt an – also etwa 78 km/h, am Boden nahezu Sturmgeschwindigkeit.
Die Landung in Dortmund war dementsprechend spannend – obwohl hier „nur“ 13 kt Seitenwind angesagt wurden. Denn dazwischen fegten auch immer wieder Böen über die Piste.
Schlussendlich habe ich nun meine Berechtigung, auch mit EFIS UND SOMIT AUCH die N1138Y allein zu fliegen. Auch dieser Flug war lehrreich, wie jeder davor (und vermutlich danach auch wieder). Solch ein Wetter sollte man mal erlebt haben, denn es kann einem ja auch trotz sorgfältiger Flugvorbereitung einmal passieren, in schlechtes Wetter zu geraten – dann hat man so etwas schon einmal mitgemacht. Trotzdem werde ich das versuchen zu vermeiden…