Nach scheinbar endlosen drei Wochen seit meinem Prüfungsflug lag heute endlich meine Lizenz im Briefkasten!
Selbstverständlich habe ich für morgen gleich die gute, alte Kilo-Delta gebucht – und löse somit auch das Versprechen ein, den ersten Flug mit meiner Mutter zu tätigen. Es wird ein Flug „rund um den Pudding“ werden, dazu dann später mehr!
Irgendwie ist es ein Gefühl wie damals als Kind, wenn es auf Weihnachten zuging: Man weiß, dass sie kommt und schaut jeden Tag in den Briefkasten. Mehrmals. Auch Sonntags. Schaut nochmal von außen nach, ob sich ein Brief vielleicht verklemmt hat. Öffnet selbst Werbebriefe, die man sonst achtlos in den Papiermüll geworfen hätte, um nicht aus Versehen die heißersehnte Lizenz wegzuwerfen. Denn ohne dieses Stück Papier geht es nicht in die Luft – und was möchte ein frischgebackener Pilot wohl lieber tun als endlich selbst zu entscheiden, wo er hinfliegen möchte?
Das Warten erscheint mir derzeit endlos, die für heute reservierte Cessna, die ich chartern wollte, habe ich wieder abbestellt (mal davon abgesehen, dass es heute auch kein tolles Flugwetter zu sein scheint). Diese Lizenz beherrscht die Gedanken. Montag ist sicher wieder nichts in der Post, dann müssten die sie ja am Samstag abgeschickt haben, und da arbeitet dort sicher niemand. Oder aber wenn sie dann doch kommt, hat sie bei der Post gelegen, na der werde ich was erzählen….
Naja, Weihnachten kam dann früher ja auch irgendwann. Bis dahin muss man sich halt sinnvoll die Zeit vertreiben. Ich zum Beispiel gehe jetzt mal in den Briefkasten schauen…..
Nun ist es schon fünf Wochen her gewesen, dass ich meinen letzten Flug mit Sven B. durchgeführt habe – eine verdammt lange Zeit. Allerdings konnte ich meinen Antrag auf Prüfung auch nicht sofort zur Bezirksregierung nach Münster schicken, da mein KBA-Auszug veraltet war (der darf maximal ein Jahr alt sein – ich habe mir ja etwas länger Zeit gelassen …) und ich diesen zunächst neu beantragen musste. Das hat auch erst einmal 10 Tage gedauert. Dann kam noch eine Corona-Quarantäne und ein Kurzurlaub unmittelbar danach dazwischen; so vertagten der mir zugewiesene Prüfer Thomas Sch. und ich uns auf diese Woche, um einen Termin zu finden.
Ich wollte vor der Prüfung aber gerne noch einmal fliegen. Daher buchte mein Freund Andreas M. für heute die KD, um ein wenig Airwork zu machen. Gestern dann aber das Telefonat mit Thomas Sch., der meinte dass der heutige Mittwoch perfekt wäre, um mit dem Flugzeug nach Borkenberge zu kommen und dort die Prüfung zu beginnen. Ich berichtete ihm davon, dass die KD geblockt ist, Andreas aber sicher zu meinen Gunsten verzichten würde, und fragte ihn, ob es okay sei, wenn anstatt eines Fluglehrers Andreas die Cessna nach Borkenberge bringt und später wieder nach Dortmund zurückfliegt, die Zustimmung der Flugschule vorausgesetzt. Der Prüfer bejahte dies, ich telefoniere noch mit der Flugschule und Andreas, und die Sache war geritzt! Andy und ich verabredeten uns für 9:00 Uhr an der Flugschule.
Nachdem wir uns durch die Sicherheitskontrolle des Flughafens gekämpft hatten, tankten wir die C172 noch auf, und los ging es in Richtung Borkenberge (EDLB), wo wir auch 15 min später landeten. Toll, gleich eine deutliche Verspätung generiert, was zum Teil an der mittlerweile sehr lästigen Sicherheitskontrolle lag, zum anderen aber auch daran, dass wir zunächst Bordbuch und Schlüssel der Maschine vergessen hatten und ich daher das Prozedere zweimal durchlaufen musste. Andy und ich knobeln beizeiten noch aus, wer von uns beiden der größere Schussel ist 😉 In jedem Fall begann die Prüfung mit einer berechtigten Rüge ob der Verspätung…
Zunächst einmal gingen wir dann mit einem deutlich entspannteren Thomas Sch. daran, meine Flugplanung durchzugehen; ich erklärte ihm, was ich mir bei den einzelnen Abschnitten gedacht habe, wies die Vollständigkeit der Planung und das Vorhandensein des Kartenwerks nach, und auch die Berechnungen von Masse und Schwerpunkt fehlten nicht. Dann ging es zum Flugzeug.
Der Aussencheck gestaltete sich recht knapp, nur wenige Fragen wurden gestellt im Rahmen der „Mündlichen Prüfung“, diese aber auch zur vollen Zufriedenheit von mir beantwortet, und so konnte es losgehen. Ich arbeitete alle Listen penibel ab, vergaß nicht einmal den Transponder einzuschalten (grins) und führte ein zufriedenstellendes Abflug- und Notfallbriefing durch. Los ging es mit Ziel Flughafen Münster-Osnabrück (EDDG), wo wir einen Tiefanflug und Durchstartübung machen wollten.
So flogen wir zunächst auf das Autobahnkreuz Münster-Süd zu, folgten dann der A1 nach Norden, um auf den Pflichtmeldepunkt Whisky zu stoßen. Zuvor hatte ich mich beim Turm in Münster natürlich ordnungsgemäß angemeldet. Wir durften dann auch unmittelbar in die Kontrollzone Münster einfliegen, um in die Platzrunde zu gehen. Anderer Verkehr veranlasste den Turm, unseren Gegenanflug zunächst zu verlängern, dann durften wir unseren Anflug fortsetzen.
In einer Höhe von 300 ft (der Platz selbst liegt schon auf 157 ft), also knappe 50 Meter über der Piste, donnerten wir die Landebahn entlang, um danach wieder zu steigen und uns über Whisky zu verabschieden. Mit Funknavigation mittels VOR sollte es über das HMM-VOR nach Ahlen zur Firma Agrarflug gehen.
Geplant war für die Strecke eine Flughöhe von 2300 ft. Jedoch lag die Untergrenze der immer dichter werdenden Bewölkung deutlich darunter, sodass ich meinem Prüfer, der übrigens viele Tipps und Hilfestellungen gab, mitteilte, dass wir den Flug in der Höhe von 1800 ft fortsetzen werden – er war natürlich damit vollständig einverstanden. (Irgendwo dort gingen wir dann auch offiziell zu „Du“ über, nachdem das eh schon einige Male herausgerutscht war 😉 )
Das HMM-VOR überflogen wir, auch die Firma Agrarflug identifizierte ich schon vom weiten, der Thomas sah‘s gern und ward zufrieden. So konnten wir den letzten Abschnitt unseres „Ausfluges“ angehen. Das hieß aber erst einmal, das „Loch vom Dienst“ finden und über die Wolken steigen, denn für das anstehende Airwork ist es besser, eine etwas größere Höhe zu haben – falls etwas schiefgeht kann man sich nicht etwa länger auf den Aufprall freuen, sondern hat die Möglichkeit, eine z. B. ins Trudeln geratene Maschine wieder abzufangen.
Auf 3800 ft Höhe angekommen flogen wir also unsere Kurven und leiteten den überzogenen Flugzustand ein, ganz nach Prüfungsordnung, und genauso wie gefordert wurden die Übungen auch von mir geflogen. Wir konnten den Rückweg nach Borkenberge demzufolge antreten.
Und so nutzten wir ein weiteres „Loch vom Dienst“, um kräftig Höhe abzubauen, und flogen wieder unterhalb der Wolken nach EDLB. Hier standen jetzt noch drei Sachen auf dem Zettel: Ziellandeübung (super gelaufen), Touch and Go (super gelaufen) und die Abschlusslandung ohne Klappen (hätte sanfter sein dürfen – gemäß Fluglehrer Florian W. war sie aber gut genug, da wir noch leben 😉 )
Schon beim Abrollen von der Piste ließ Prüfer Thomas Sch. durchblicken, dass diese Prüfung auf Anhieb bestanden war. Irgendwie habe ich das alles aber erst später realisiert, und so ganz begreifen kann ich das wohl immer noch nicht – Ich bin Pilot! Die ersten Glückwünsche durfte ich dann auch von meinen Freunden Andy und Bülent (der auch extra deswegen nach Borkenberge gekommen war) entgegennehmen. Die beiden haben selbst in diesem Jahr ihre PPL-Prüfung bestanden. Nun heißt es warten, denn selber fliegen darf ich erst, wenn ich auch die Lizenz in den Händen halte – das kann noch einige Tage dauern; ich hoffe in der nächsten Woche darauf.
Vielleicht ist es an der Zeit, einigen Menschen jetzt auch einen Dank auszusprechen. Ich möchte mich bedanken bei meinen Fluglehrern Christof, Martin, Sven, Florian und Jochen, die mir alles beigebracht haben, um sicher fliegen zu können und die Prüfung auf Anhieb gut zu bestehen. Dank auch an Michael, Beate und Arno, die das weitere Team der Flugschule bilden. Besonders danken möchte ich an dieser Stelle nochmal meinem Prüfer Thomas, der mich mit seiner ruhigen und fairen Art gut durch die Prüfung geführt hat und so erst gar keine Nervosität bei mir aufkommen ließ.
Danke aber auch an meine Familie, die ebenso immer an mich geglaubt hat wie meine Kollegen und Mitarbeiter, die mir immer, wenn ich fliegen wollte oder Zeit benötigte, den Rücken freigehalten hat.
Meinen „Fliegerkollegen“ und Freund Reinhard K., von dem ich mir unglaublich viel abgeschaut habe, der mir sehr viel erklärt hat und meinen Hunger auf das fliegen immer aufs Neue genährt hat – Du hast mich final „angefixt“ und veranlasst, dass ich es tatsächlich wahr gemacht habe!
Dank an Daniel Sch., den ich aufgrund seines Artikels in der „Pilot und Flugzeug“ angeschrieben hatte und der meine Frau und mich spontan zu sich in seine Küche eingeladen hat, um meine Frau davon zu überzeugen, dass ich den Pilotenschein machen müsse!
Danke natürlich auch an Euch, meine Leser, die mich immer wieder dazu veranlassten, meine Erlebnisse hier noch einmal aufzuschreiben und so vor meinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren zu lassen – das hat dem Lernprozess sehr gut getan!
Und ganz zum Schluss an die beste Ehefrau von allen, meine Anne, die meine Gemütslagen ebenso hingenommen hat wie sie mir die Zeit gelassen hat, die ich für diese Ausbildung brauchte und nicht für andere, wichtige Dinge zur Verfügung stand und dafür, dass sie dieses Projekt dann eben doch mitgetragen hat. Das nächste wird wohl eine etwas härtere Nuss, Schatz…
Mein Weg vom Fussgänger zum Piloten, so ist der Untertitel meines Blogs. Ist der Weg nun am Ende angekommen? Mitnichten! Natürlich möchte ich jetzt erst einmal fliegen, und wenn Ihr mögt, dann berichte ich auch weiter von meinen Flügen, die ich ab jetzt alleinverantwortlich tätigen werde. Aber auch die Ausbildung muss nicht am Ende angekommen sein, man kann noch sehr viel Weiterbildung betreiben: Nacht-VFR, IFR oder weiß der Henker was noch alles. Nachtsichtflug steht dabei ganz oben auf der Wunschliste, Ihr werdet dann davon lesen….
Abschließend noch zwei Videos meiner beiden letzten Landungen mit dem vielleicht etwas euphorischen Kommentar von Andreas, der mir diese freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:
Die Wolkenuntergrenze liegt bei 1500 ft, das Dortmunder TAF prognostiziert später gar nur 1000 ft, und das GAFOR des Deutschen Wetterdienstes sieht auch nicht wirklich besser aus. So stellte es sich noch heute morgen dar, und ich war missmutig, ob ich heute überhaupt ans fliegen komme. Kurz mit Fluglehrer Sven B. gewhatsappt, wir treffen uns in der Flugschule und schauen mal. Sven fliegt vorher eine Prüfung in Paderborn (er ist auch zugelassener Prüfer), wir werden sehen, er verspricht besseres Wetter mitzubringen.
Die Vorhersagen werden tatsächlich besser, als ich gegen 14 Uhr in der Flugschule bin und Sven eintrifft. Wir beschließen also zu fliegen, mal sehen was geht.
Diesmal vergesse ich nicht, die Instrumente zu checken, den Transponder einzuschalten oder Taxi- oder Landescheinwerfer einzuschalten. Das Abflugbriefing passt, das Notfallbriefing auch, und los ging es nach Borkenberge.
Der Flug ging sehr ruhig vonstatten, es gab keine Thermik und auch nur leichten Wind, was den Flug sehr angenehm machte. In Borkenberge war ein Low Approach geplant, also ein tiefer Anflug, mit einer Durchstartübung.
Drei mal übten wir dies, ich bekam das auch ganz passabel hin. Der Anflug auf die 07 in Borkenberge soll angeblich so schlimm sein, wie einige meiner (ehemaligen) Mitschüler nicht müde werden zu behaupten; ich finde da ehrlich gesagt nix bei – ein ganz normaler Flugplatz eben. 875 Meter reichen auch völlig aus, um sicher landen zu können…
Danach ging es weiter in Richtung Norden, da wir noch ein wenig Airwork wiederholen wollten. 30 und 45-Grad-Kurven standen auf dem Zettel, ebenso nochmals der Langsamflug mit und ohne Klappen, jeweils mit Stall-Übung. Auch diese waren okay, und dann wurde die IFR-Brille aufgesetzt.
Diese kann man sich wie einen überdimensionalen Sonnenschrim auf der Stirn vorstellen. Dies verhindert, dass man aus aus dem Fenster sehen kann und einen Horizont hat. Man hat nur noch seine Instrumente im Blickfeld. Die Übung dient dazu, einen unbeabsichtigten Einflug in Wolken zu simulieren und eine 180-Grad Umkehrkurve zu fliegen, ohne in eine kritische Fluglage zu geraten. Auch diese Übung geriet zu Svens Zufriedenheit.
Wir machten uns auf den Weg zurück nach Dortmund. Hier sollte noch eine Landung ohne Klappen erfolgen; es schien mein Glückstag zu sein, denn auch diese war recht passabel.
Jedoch das abschließende Abrollen von der Piste war nicht ganz konform: Man ist es irgendwie gewohnt, seine Rollfreigabe zum GAT bereits auf der Piste zu bekommen, und so rollte ich auch ohne darüber nachzudenken weiter. Die Freigabe bekam ich aber erst, als ich am Ende von „Charly“ und schon fast auf dem Taxiway „Mike“ unterwegs war… aua! Der böse Blick von Sven traf mich, und am GAT angekommen bedankte ich mich beim Turm auch ganz lieb und nett und zuckersüß – als Pilot kann so etwas leicht einige Hunderter Strafe kosten. Danke an den Fluglotsen hier noch schnell die Clearence zu geben!
Nun, dennoch war Sven insgesamt guter Laune (der Prüfling in Paderborn hatte auch schon bestanden), und meinte er wolle mich nun zur Prüfung anmelden. Es wird also ernst, Leute!!!
Heute sollte es eine Prüfungssimulation sein, die ich mit Fluglehrer Sven fliegen wollte. Okay, der Titel ist etwas übertrieben, aber ich hatte es mir schon deutlich besser gewünscht.
Dabei war es eigentlich kein kapitaler Fehler, der mich nach dem Flug veranlasste zu sagen, dass ich mir heute keine Lizenz ausgestellt hätte. Es war auch nicht das Fliegen an sich, das passabel war. Aber es waren die vielen Kleinigkeiten, die gestört haben, es war die mangelnde Übung beispielsweise bei der Überzieh-Übung und dem Kurvenflug (was beides bei der Wiederholung dann aber auch klappte – man ist ja lernfähig), es war das vergessene Taxi-Light und der Transponder, den ich erst nach Aufforderung des Turms einschaltete. Und es war die nicht gut genügende Organisation – wenn man in der Luft erst nach der Frequenz von Marl suchen muss, ist auf dem Klemmbrett was verkehrt.
Ok – das Abrollen von der Tankstelle zu Beginn war schon von schlechten Umständen begleitet; noch während unserer Vorflugkontrolle rollte eine weitere Maschine hinter uns, um ebenfalls zu tanken. Wir saßen bereits im Flugzeug, als ein zweiter Fluglehrer, der eben gelandet war, uns aufforderte, das Flugzeug doch schnell wegzuschieben…. wir entschieden uns mit Motorkraft abzurollen und eine andere Parkposition einzunehmen, um die Checks zu vollenden. Dass dabei das Kniebrett mit meiner gesamten Flugplanung herabfiel und sich unter einem Sitz verkeilte war sicherlich nicht die Ursache für den verkorksten Flug, trug aber bestimmt auch dazu bei. Allerdings: Geflogen bin ich, und nur ich habe die Fehler gemacht. Allerdings hoffe ich auch daraus gelernt zu haben. Ich denke nicht, dass mir das in dieser Form wieder passieren wird . Fest vorgenommen habe ich mir schon einmal, dass der Flieger hinter mir mindestens genauso viel Zeit hat wie ich, wenn ich an der Tanke stehe. Und so einiges anderes.
Für heute bin ich bedient – ich denke nächste Woche geht es weiter!
Zugegeben: Ein etwas reißerischer Titel für meinen Dreiecksflug, aber heute jährt sich die Terroranschläge von Mohammed Atta und seiner Mörderbande auf das WTC und den Pentagon, sowie auf ein Passierflugzeug, das sich in einen Acker in Pennsylvania bohrte, zum 19. mal.
Geplant und durchgeführt wurde von mir ein Flug von Dortmund nach Damme, von dort weiter nach Paderborn und wieder zurück nach Dortmund; dieses Mal sind an jedem Punkt Landungen vorgesehen.
Bei leicht dunstigem Wetter ging es dann gegen Mittag los, und störungsfrei flog ich via das Osnabrück-VOR nach Damme. Etwa 8 Meilen vorher meldete ich mich per Funk an und erhielt die Information, dass die Piste 28 in Betrieb sei und dass Fallschirmspringer am Platz aktiv seien.
Damme ist recht leicht zu finden, von Süden aus angeflogen liegt der Platz in der Nähe einer Gruppe von Windrädern, westlich eines kleinen Sees, dem Dümmer.
Mein Weg nach Damme
Damme stellte gleizeitig meine bislang kürzeste Landebahn dar, nur 700 Meter Asphalt stehen zur Verfügung. Das reicht für eine Cessna 172 aber für zwei Landungen, und da ich ziemlich nah an der Schwelle aufsetzte, stellte mich dies auch vor keinerlei Probleme.
Flugplatz Damme
Ich fragte kurz nach, wo ich die Kilo-Delta abstellen kann, und machte mich auf den Weg zum Turm, denn hier wollte ich einerseits meine Landegebühr bezahlen (8 € normalerweise, da ich aber Flugschüler bin nur 4 €), andererseits aber einen Stempel auf meinem Flugauftrag einsammeln wollte, als Nachweis meines Besuchs. Der Türmer war sehr nett und freundlich und wünschte mir für den Rest meiner Ausbildung noch alles Gute.
Ich trank noch eine Cola im Restaurant und machte mich wieder auf den Weg, denn ich hatte ja erst einen Teil meiner Reise hinter mir.
Auf ging es in Richtung Paderborn. Zunächst führte mich mein Weg nochmals über den Mittellandkanal zum Osnabrück-VOR, von dort weiter über Bielefeld (gibt es eigentlich ja nicht 😉 ) dann nach Paderborn.
Der Mittellandkanal aus etwa 2600 Fuß Höhe
Über den Pflichtmeldepunkt Echo durfte ich dann auch in die Kontrollzone zur Landung auf Piste 24 einfliegen; ich durfte direkt in den Queranflug eindrehen, was die Sache vereinfachte.
Damme – Paderborn
Nach meiner Landung machte ich mich wieder auf den Weg, um mir einen Stempel abzuholen (Die Landegebühren in Paderborn werden direkt mit der Flugschule abgerechnet). Hier dann Erstaunen meinerseits, denn der freundliche Mitarbeiter erklärte mir, dass sie dies derzeit nicht dürfen, wegen Corona…. ich frage mich immer noch worin die Gefahr besteht einen Stempel auf ein Stück Papier zu drücken… aber gut, Fluglehrer Christof hatte mich diesbezüglich vorgewarnt und mir gesagt, das sei nicht schlimm. Zum Beweis habe ich einfach ein Foto vom Flughafen gemacht, in den Metadaten sind ja Geokoordinaten und Zeit gespeichert…
Flughafen Paderborn und Kilo-Delta
Es wurde Zeit für den Heimweg. Also in die 172 eingestiegen, und los ging es. Ich durfte wie gewünscht über November ausfliegen; im Steigflug kam mir plötzlich ein Schwarm Vögel recht nahe, gottlob nicht zu nahe.
Der weitere Weg sollte mich direkt über den Flugplatz Soest führen; jedoch sah ich schon von weitem, dass auch dort Fallschirmspringer aktiv waren. Ich beschloss also, von meiner geplanten Route abzuweichen und die Fallschirmsprung-Zone südlich zu umfliegen. Dies bedeutete zwar einen Umweg, aber so war eine gegenseitige Gefährdung ausgeschlossen.
Ich meldete mich kurz vor Dortmund beim Turm an, und dass ich über Echo gerne in die Kontrollzone zur Landung einfliegen würde. Der Turm gab mit noch schnell einen Squak (damit kann er mich eindeutig identifizieren), den ich im Transponder einstellte (6561), und bat mich, nachdem ich die Freigabe zum direkten Queranflug auf die Piste 24 erhalten hatte, einen kurzen Anflug zu machen. Der Bitte kam ich natürlich nach, auch wenn ich jetzt sehr schnell Höhe abbauen musste, aber die anschließende Landung war wieder mal butterweich und hätte jeden Passagier für den vorangegangenen „kontrollierten Absturz“ entschädigt.
Paderborn – Dortmund. Gut zu sehen mein Ausweichmanöver um Soest.
Ich machte den Turm noch auf eine fehlende Rollbahnmarkierung aufmerksam (wird wohl der Rasenmäher gewesen sein…) und stellte die KD einigermaßen erschöpft, aber hochzufrieden ab.
Nun kann die Prüfungsvorbereitung beginnen. Mein Fluglehrer Sven scharrt schon mit den Hufen…
Nachdem meine Flugausbildung urlaubsbedingt wieder ausgesetzt war, wenngleich ich an meinem Urlaubsdomizil Besuch von einem guten Freund mit seiner Mooney hatte, „verdonnerte“ mich Fluglehrer Christof heute zunächst zu fünf Solo-Platzrunden, damit ich nachweisen konnte dass ich während meines Müßiggangs in Schweden nichts verlernt hatte. Es ist aber auch üblich dass ein Flugschüler nach mehr als zwei Wochen Pause sich zunächst einmal wieder „freifliegt“.
Landung der Mooney 231 in ESGE
Anbei für den geneigten Leser mein Flightlog, die Platzrunden, links wie rechts, habe ich sauber geflogen, der Funk war einwandfrei und die Landungen weich wie Butter. Ich war mit meiner Leistung selbst zufrieden, auch wenn Eigenlob bekanntlich stinken soll. 🙄
Links- und Rechtsplatzrunden in Dortmund, inkl. eines verlängerten Gegenanflugs, da ich als Nr. auf einen Airbus folgen sollte.
Am Freitag soll es jetzt, entsprechendes Wetter vorausgesetzt, an das „Große Dreieck“, also einen Navigationsflug mit Zwischenlandungen, gehen. Damit wären die Pflichtübungen meiner Ausbildung abgeschlossen; es wird noch mindestens ein Prüfungsvorbereitungsflug folgen, und dann die praktische Prüfung….
Nun, es ist wie es ist: Um Prüfungsreife zu erlangen, muss man mindestens 10 Stunden im Alleinflug verbracht haben. Und so musste ich nun noch eine weitere Stunde „abbummeln“, um auf diese Mindeststunden zu kommen. Zusammen mit dem „Großen Dreieck“ werde ich sie dann wohl zusammen haben.
Und so führte mich mein mittlerweile dritter Ausflug ins – nein: über das Sauerland, mit seinen Wäldern, Bergen und Stauseen. Der Flug startete wie immer in Dortmund, ging dann über Meinerzhagen, Plettenberg, Schmallenberg, Meschede und Soest zurück wieder nach Dortmund.
Die Thermik war heute zwar etwas geringer als zuletzt, aber dennoch stelle ich mir in den ersten Minuten bei solchem „Fahrstuhlwetter“ immer die Frage: Warum tue ich mir das eigentlich an? Danach wird die Frage dann aber abgelöst durch die Feststellung: Na also, geht doch, haste doch ganz gut im Griff! Und gipfelt spätestens nach der Landung mit dem Hochgefühl, einen geilen Flug gehabt zu haben, mit Aussichten, die nur wenige andere genießen können und dem Wissen um eine Kunst, die nicht jeder beherrscht: Die des Fliegens. Ich kann nur jedem empfehlen, es auch einmal zu probieren!
Der Möhnesee von Südosten aus gesehen, Höhe etwa 3500 Fuß
Wenn man sich dann das Log ansieht, dann braucht man für die Strecke, für die man mit dem Auto den ganzen Tag benötigen würde, gerade einmal eine gute Stunde., und das mit der vergleichsweise langsamen Cessna 172N. Das ist der zweite Vorteil, den einem das Fliegen bietet: Große Distanzen schnell zu überwinden.
Blick auf das Sauerland
Und die Kritik an dem Flug heute? Bis auf einen wirklich ärgerlichen Anfängerfehler (Transponder vergessen einzuschalten) gab es eigentlich nichts auszusetzen; auch Christof, dem ich das Log zeigte, war zufrieden.
Da ich noch Solostunden benötige (10 sind mindestens vorgeschrieben, um die praktische Prüfung ablegen zu dürfen) und um diese nicht sinnlos in Platzrunden zu verballern, wurde ich heute auf meinen zweiten Solo-Navigationsflug geschickt.
Die Route führte über Telgte (finde ich bald im Schlaf, Andy!), Oelde, die Stadt Lippstadt und den Flugplatz Meschede wieder zurück nach Dortmund.
Empfand ich schon den letzten Flug aufgrund der Thermik etwas anstrengend , so war das heute aber noch eine Steigerung dessen. Am Hangar traf ich auf Martin M., der mich bereits vorwarnte. Und obwohl ich die Cessna bis zur Halskrause volltankte und selbst ja beileibe alles andere als eine Elfe bin (sprich: ich bringe aufgrund meines…. schweren Knochenbaus… gut Gewicht in die Maschine), glich der gesamte Flug einer Achterbahnfahrt, und zwar vom Start weg, bis zur (vorweggenommen: guten!) Landung.
Mit an Bord mein SkyDemon als Hilfestellung, wobei das Navigieren mit den Kursangaben auch ohne „moving map“ erstaunlich gut klappt. So war das Kurshalten ein geringeres Problem als die Höhe zu halten, ging der Fahrstuhl mal unvermittelt auf oder ab – ständig gab es etwas zu korrigieren. Ich denke bei solch einem Wetter werde ich künftig lieber über die Wolken steigen, dort ist es dann in der Regel deutlich ruhiger, denn Wolken steigen nur so weit auf wie Thermik herrscht. Darüber ist Ruhe…
So gestaltete sich das Auffinden der Ziele als relativ leichte Übung, vor allem wenn man Kennnisse von der Umgebung besitzt. Eine gute Vorbereitung ist also Pflicht, damit man ständig weiß, wo man sich gerade befindet.
Spannend wurde es dann nach Erreichen von Lippstadt, denn es sollte dann aus dem flachen Münsterland in das des Sauerlandes gehen. Die Mindestflughöhe für diesen Bereich liegt bei 3400 ft., ich stieg auf etwa 3700 ft., besser Dich noch ein wenig mehr Reserve…
Die eigentliche Herausforderung waren aber die bei solchen Wetterlagen in Rudeln auftretenden Segelflieger. Wer sich einmal an einem Sonntag Nachmittag bei guter Thermik diese Region auf Flightradar24 ansieht, der wird verstehen was ich meine.
Heute allerdings: Nada. Nicht ein einziger Segelflieger. Nicht dass ich enttäuscht gewesen wäre, beileibe nicht. Ich war recht froh, als einzigem Verkehrt zuvor zwischen Telgte und Oelde einer Mike-Klasse (Ultraleichtflieger) ausgewichen zu sein. So blieb Zeit, die waldreichen Hügel mit den eingebetteten Talsperren zu bewundern und die Reflexionen des Himmels auf dem Wasser zu bestaunen. Leider sorgte die Thermik und der Wind immer wieder dafür, dass dieser Augenblick für den Piloten von kurzer Dauer war, denn dann musste wieder der Kurs oder die Höhe oder beides korrigiert werden.
An Landmarken gab es in jedem Fall keinen Mangel, und so nahm ich etwa fünf Minuten vor dem Pflichtmeldepunkt Echo wieder Kontakt zum Dortmunder Turm auf, wo mich die wohlbekannte Stimme von Martin M. begrüßte und mich auch in die Kontrollzone einfliegen und alsbald auch landen lies.
Insgesamt bin ich mit dem Flug heute zufrieden; schön ist bestimmt anders, wenn man auch mal Zeit hat die Landschaft etwas mehr zu bestaunen. Aber vielleicht bietet sich diese Gelegenheit ja am Montag, da soll es dann wieder in Richtung Sauerland gehen, entsprechendes Wetter wie immer vorausgesetzt.
Auch heute darf ich mit Plan und Ausführung recht zufrieden sein! Gut zu sehen im Profil unten: Die Höhe variierte ständig, sowie der Höhenanstieg zum Sauerland.
Heute habe ich wieder einen Meilenstein geschafft: Der erste Navigationsflug, allein, ohne Fluglehrer.
Bereits gestern bekam ich von Florian ja eine Strecke zugewiesen. Wir trafen uns vor dem Flug noch, und da dieser nur etwa 45 Minuten dauern sollte, erweiterten wir die Strecke noch um den Flugplatz „Schwarze Heide“ in Dinslaken, denn der Flug sollte laut Ausbildungsplan schon in etwa eine Stunde in Anspruch nehmen.
Also die Flugvorbereitung neu gemacht, und Florian stellte mir einen schriftlichen Flugauftrag aus, mit dem ich mich auf den Weg machte.
Das Wetter war heute sehr gut, blauer Himmel, nur sehr wenige Wolken zeigten sich am Himmel. Allerdings sorgt an solchen Tagen die Sonne dafür, dass sogenannte „Blauthermik“ entsteht, also Thermik, ohne dass Wolken zu sehen sind. Dadurch wurde der Flug etwas rumpeliger, ohne aber zu unangenehm zu werden.
Ich startete also wie gewohnt, nachdem ich mir die Genehmigung des Turms eingeholt hatte, die Kontrollzone über Whisky zu verlassen, und nahm Kurs auf Marl. Die Route hatte ich zuvor in meine Papierkarte eingezeichnet; jedoch muss ich zugeben, dass solch ein relativ dünner Bleistiftstrich in einem Flugzeug hinter dem Steuer mit Sonnenbrille und einem halbwegs aufgeregten Piloten einigermaßen schlecht zu erkennen ist… Da gibt es Optimierungsbedarf! Gut, dass ich zunächst noch als Backup mein iPad mit der Navigationssoftware „SkyDemon“ dabei hatte – das beruhigte dann doch ungemein, dieses neben sich auf dem Sitz zu wissen.
Marl war dann doch auch recht leicht zu finden, wie übrigens Dinslaken auch, und beide haben eine recht ähnliche Platzrunde, in die ich von Süden her einflog, nachdem ich mich schon zuvor über Funk bei den Plätzen angemeldet und meine Absicht, einen tiefen Überflug zu machen, kundgetan hatte. In Dinslaken verlängerte ich meinen Gegenanflug, da eine Pilotin gerade eine Ziellandeübung durchführte und ich ihr Gelegenheit geben wollte, dies ungestört zu tun.
Alsdann ging es weiter in Richtung Telgte. Der Weg führte mich dabei südlich am Flugplatz Borkenberge vorbei. Zunächst aber passierte etwas unangenehmes: Die Batterien meines aktiven Headsets (Bose A20 – ein aktives Headset legt über unerwünschte Geräusche quasi ein „Gegengeräusch“, sodass das unerwünschte eliminiert wird) waren leer, und als passives Headset taugt es leider nur bedingt. Der Lärmpegel war also entsprechend. Da ich aber schon mehr als die Hälfte des Weges geschafft hatte beschloss ich weiterzufliegen.
Wie ich also so mit dem Headset haderte, sah ich dann plötzlich auch eine andere Maschine, ebenfalls eine C172, sie mir sehr nah kam. Ausweichen musste ich zwar nicht, es erschien mir aber dennoch recht knapp gewesen zu sein. Lehre daraus: Immer den Horizont beobachten, immer! Und entweder bei FIS anmelden, oder aber die Frequenz des nächsten Flugplatzes eindrehen, vielleicht hat sich der Kollege ja in Borkenberge angemeldet gehabt und ich hätte vorher von seiner Anwesenheit Kenntnis erlangt.
Der weitere Weg nach Telgte stellte mich vor keine Probleme – bis ich kurz vor dem Flugplatz war. Ich wusste, dass sich dieser kleine Kobold irgendwo hinter dem Wald versteckte, aber da ich ja bereits von meiner Reiseflughöhe gesunken war, um mich in die Platzrunde einzureihen, konnte ich das Biest nicht sehen.
Also tat ich „verbotenes“: Ich schaute auf meine Moving Map und flog danach. Das passte dann auch irgendwie fast genau, und als ich in den Queranflug ging, sah ich ihn auch schwarz, breit und lang links von mir!
Auch hier flog ich tief über die Piste und startete durch, um mich auf den Heimweg zu machen. Über das Hamm-VOR sollte es nach November EDLW (Dortmund) gehen. Aber irgendwie funktionierte das nicht so, wie zuvor geübt…. also an den Pfad auf dem SkyDemon gehalten, obwohl das dort schon überflüssig war, denn Dortmund war schon fast zu sehen, und so ging es auch mit terrestrischer Navigation (=aus dem Fenster auf den Boden gucken) in Richtung Heimatflughafen.
Kurz vor November also auf 134,180 MHz mein Begehren geäußert, und ich durfte in die Kontrollzone einfliegen. Ob es am Headset lag oder der Aufregung, die mich während des Fluges begleitete, den genehmigten Queranflug führte ich als genehmigten Gegenanflug aus, was erstens einen (sehr lieb gesprochenen!) Rüffel vom Tower einbrachte und zweitens mich auf den rechten Weg.
Die Abschlusslandung geriet eher als kontrollierter Absturz… Mann, Mann Mann… das kann ich besser!
Noch zwei weitere Navigationsflüge, und dann bin ich fast fertig…
Hier wieder der geplante und der tatsächliche Flugweg von heute. Insgesamt gar nicht so übel, die Fluglehrer waren zufrieden!